Sinn oder Unsinn?

Um das gleich vorweg zu nehmen, Kompensation soll nicht primär unser schlechtes Gewissen kompensieren und ist keine Entschuldigung für unökologisches Verhalten. Besser: Vermeiden, Reduzieren und wenn es nicht anders geht, Kompensieren.

Für den Reiseblog "NebendemWeg" durfte ich zum Thema "CO2-Kompensation" einen ausführlichen Gastartikel schreiben.
 
Ein bekannter und viel genutzter Kompensator ist atmosfair. atmosfair ist eine Klimaschutzorganisation mit Schwerpunkt Reisen mit dem freiwilligen Klimaschutzbeitrag werden unter anderem erneuerbare Energien in Entwicklungsländern gefördert wovon nicht nur die Natur, sondern auch die Menschen vor Ort profitieren. Ein weiterer Kompensator ist myclimate.

Ich habe mir erlaubt folgende Grafiken von atmosfair zu veröffentlichen:

Auf der Webseite www.trekkingchile.com habe ich eine tolle Grundlage zur Berechnung des Umweltschadens für Reisende gefunden. Hier könnt ihr die Umweltbelastung eurer Reise ausrechnen und "Wurzeln schlagen". Zudem gibt es die Webseite ecopassenger.org wo man für eine geplante Reise die verschiedenen Verkehrsmittel vergleichen kann. 

Grundlagen zur Berechnung des Umweltschadens für Reisende
Der Schadensumfang einer Reise lässt sich kaum in Zahlen messen. Zu viele unterschiedliche Faktoren wie Abgasproduktion, Energieaufwand oder Veränderungen traditioneller Lebensgemeinschaften in einen Topf zu werfen, führt zu keinem Ergebnis. Die durch Kohlendioxidemission verursachte Auswirkung auf die Umwelt ist noch nicht restlos geklärt. Es ist auch nicht gesichert, ob Wiederaufforstung den Klimawandel abschwächt. Die folgende Berechnung dient lediglich dazu, eine annähernde Vorstellung vom Umfang des verursachten Umweltschadens zu erhalten und einen Wert der Wiedergutmachung zu errechnen:

Beispiel
Bei einem 14000 km langen Flug von Europa nach Chile werden ca. 700 l Kerosin pro Person verbraucht (ca. 5l Kerosin p.P./ 100 km). Bei der Verbrennung von 700 Litern Kerosin entstehen 2205 kg CO2, welche an die Umluft abgegeben werden - bei Hin- und Rückflug also 4410 kg CO2. Ein Baum nimmt pro Tag etwa 6 kg CO2 aus seiner Umluft auf und wandelt es in Biomasse (Holz und Blätter) um. 735 Bäume würden also die 4410 kg CO2 wieder der Umluft entziehen. In Chile kostet ein einheimischer Baumsetzling, ohne die weitere Pflege zu kalkulieren, etwa 1 €. Mit € 735.- könnten also theoretisch 735 Bäume in Chile gepflanzt werden, welche den verursachten CO2-Ausstoß wieder wettmachen. (Als Berechnungsbasis dienen optimistische Verbrauchsangaben!)